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DRUNTER & DRÜBER |
Harald Blixen
Can You Dig It?
  

Dabei seit: 29.01.2003
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Liebe Freunde des GEHEIMNISVOLLEn FILMCLUBs BUIO OMEGA,
obschon in diesem Dezember wohl der Eistanz auf zugefrorenen Seen und der anschließende Schneewalzer von einer Glühwein-Bude zur nächsten ins Wasser fallen dürften, ist dies noch lange kein Grund ein Tränenmeer zu vergießen, denn zum Glück verbreitet wieder DER GEHEIMNISVOLLE FILMCLUB BUIO OMEGA die richtige weihnachtliche Stimmung – allerdings eher für Freunde und Freundinnen des etwas anderen Festtagserlebnisses, was keineswegs bedeutet, dass wir beliebte jahreszeitliche Traditionen nicht pflegen würden. So gibt es selbstverständlich auch bei uns köstliche Gaumenfreuden, delikate Heißgetränke und betörende Präsente, dargereicht am Samstag, den 16.12.2006 im Rahmen eines diesmal ganz besonders ausgefallenen Exploitation-Zelluloid-Events, das dem viel versprechenden Motto DRUNTER & DRÜBER wahrlich alle Ehre macht!
Um Punkt 11:00 Uhr vormittags trifft Impressario Santa Keßler M. A. (http://www.christiankessler.de) mit seinem von Rentieren gezogenen fliegenden Schlitten ein, kraxelt mutig durch die engen Lüftungsschächte des SCHAUBURG FILMPALASTes zu Gelsenkirchen-Buer (http://www.schauburg-gelsenkirchen.de) und beginnt nach einigen besinnlichen Weisheiten die üppige Gabenverteilung. Aus dem Bescherungssack zaubert er zwei sensationelle Leinwand-Delirien zwischen packend-lustvollem Kriminalverwirrspiel und psychedelisch-erotischem Roadmovie, die dazu ergänzenden Trailer-Shows voller knisternd-knatternder Hochgenüsse sowie besagte herzhaft-leckere Pausenschlemmereien, ehe er zum krönenden Abschluss des beispiellosen Happenings zur klassischen Mega-Tombola lädt, bei der quasi sämtliche Omegaristen für ihr Erscheinen mit atemberaubenden Geschenken belohnt werden!
Es kündigt sich also eine Weihnachtssause der Spitzenklasse an, ein festliches Großereignis, das jeden geneigten Omegaristen, der läppische 5,00 EUR Clubbeitrag investiert, garantiert vor Freude tanzen lassen wird!!!
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Film-Gabe Nummer 1 entführt in die Welt des Klinikbesitzers Dr. George Dumurrier (Jean Sorel), dessen Ehe mit der asthmakranken Susan (Marisa Mell) mittlerweile den absoluten Tiefpunkt erreicht hat. Ergo kümmert er sich lieber um neue Finanzierungspartner für das von ihm und Bruderherz Henry (Alberto de Mendoza) betriebene Hospital – und um seine Geliebte Jane (Elsa Martinelli), die den Onkel Doktor jedoch plötzlich verlassen will, weil er wegen Susans Erkrankung nicht daran denkt, die Scheidung einzureichen. Unter dem Vorwand einer Geschäftsreise folgt George der schönen Jane nach St. Louis, wo beide schnell wieder zueinander finden. Nur hätte der Schwerenöter seine Frau besser nicht ohne fachmännische Aufsicht zurücklassen sollen, denn diese hat offenbar ein falsches Medikament eingenommen und ist jetzt mausetot. Eigentlich eine glückliche Schicksalswendung für George, könnte man meinen, zumal er überraschenderweise auch noch Susans millionenschwere Lebensversicherung entdeckt. Aber damit fangen die wirklichen Probleme des Dr. D. erst an: Er wird von der Polizei als Mörder verdächtigt und gerät mehr und mehr in den gefährlichen Sog einer geheimnisvollen Stripperin, die Susan zum Verwechseln ähnlich sieht ...
Menschen in Spiegeln und hinter Glasscheiben, Großaufnahmen von Augen, ungewöhnliche Perspektiven, weite Tiefenschärfe, Split-Screen-Technik – der zu Unrecht häufig auf seine Untoten-Kracher der 80-Jahre – wie etwa WOODOO – DIE SCHRECKENSINSEL DER ZOMBIES oder DIE GEISTERSTADT DER ZOMBIES – reduzierte italienische Meisterregisseur Lucio Fulci zeigt hier eindrucksvoll, wie man außerordentliche filmische Mittel intelligent mit einer dramatischen, wendungsreichen Kriminalgeschichte kombiniert. Unterstützung erhält er dabei von einem grandiosen Darsteller-Ensemble und Riz Ortolanis (DER CLAN, DER SEINE FEINDE LEBENDIG EINMAUERT; ADDIO ONKEL TOM; NACKT UND ZERFLEISCHT) schmissigem Jazz-/Easy-Listening-Soundtrack. Erlebt eine betörende Kino-Kostbarkeit aus dem Jahr 1969, endlich der Versenkung enthoben und nun zum vielleicht letzten Mal auf der Großbildleinwand zu genießen!
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Film-Gabe Nummer 2 erzählt vom Verlangen der frisch verheirateten Rebecca (Marianne Faithfull, Ex-Mick-Jagger-Gattin und direkte Nachfahrin des österreichischen Adligen Leopold Ritter von Sacher-Masoch, Autor der 1870 veröffentlichten berühmten erotischen Novelle „Venus im Pelz“), die sich nach nur zweimonatiger Ehe auf eine Harley Davidson schwingt, um damit zu ihrem in Heidelberg lebenden Liebhaber (Alain Delon) zu brausen. Unterwegs befallen sie intensive lüsterne Tagträume zwischen bizarren Fantasien und leidenschaftlichen Erinnerungen, doch am Ende des Trips wartet eine bittere Erkenntnis ...
Jack Cardiffs kunstvolle Adaption von André Pieyre de Mandiargues Skandalroman ist ein bemerkenswertes Dokument der späten 60er-Jahre. Geradezu revolutionär widersetzt sich der britische Regisseur und Kameramann, der uns ja schon das wunderbare Söldner-Epos KATANGA beschert hat, prüden Gemütern der Zeit und bricht kompromisslos sowohl sexuelle Tabus als auch filmische Sehgewohnheiten. So präsentiert er die freizügigen Wunschvorstellungen mittels psychedelisch anmutender optischer Verfremdungen und wechselt stetig die Zeit- bzw. Handlungsebenen. Ein intelligent unterhaltendes, brillantes Zelluloid-Experiment mit Kult-Soundtrack, das erst im Kino sein ganzes Potential entfaltet!
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Männer im Abgrund ihrer teuflischen Triebe, Frauen im Schraubstock ihrer ungezügelten Lüste, dazu eine erregende Trailer-Show der entfesselten Begierden, feinste kulinarische Delikatessen und eine superfette Verlosungsaktion, die unsagbar kostbare Gewinne verspricht – das alles und noch viel mehr bietet nur DER GEHEIMNISVOLLE FILMCLUB BUIO OMEGA, der einzige Ort, an dem das DRUNTER & DRÜBER zur Weihnachtszeit so wohlig-spektakulär ausfällt!
Aus gegebenem Anlass möchte ich mich abschließend im Namen des gesamten Komitees bei euch, die ihr das skrupellose BUIO OMEGA-Angebot immer interessiert und aufmerksam begleitet habt, herzlich für die wertvolle Unterstützung bedanken. Ohne eure Hilfe wäre unser nichtkommerzielles Fan-Projekt niemals möglich. Das Club-Komitee wünscht ein frohes Weihnachtsfest und einen erregenden Start ins neue Jahr!
Stay tuned & thanx for support
i. A. Sailor Ripley
Komiteemitglied des GEHEIMNISVOLLEn FILMCLUBs BUIO OMEGA
http://www.buio-omega.de
mailto:info@buio-omega.de
COMING ATTRACTIONS
NICHT VERGESSEN!
HIER BRENNT
DER BAUM!*
Samstag, 16.12.2006
Einlass: 10:30 Uhr vormittags
Beginn: 11:00 Uhr vormittags
im SCHAUBURG Filmpalast, Horster Straße 6, 45897 Gelsenkirchen-Buer
DRUNTER & DRÜBER
Ein knisterndes Zelluloid-Doppelprogramm
mit knatternden Überraschungen
*DAS GROSSE BUIO OMEGA WEIHNACHTS-SPECIAL
INKLUSIVE SUPERFETTER MEGA-TOMBOLA!
GELOBT SEI
WAS HART MACHT!
Samstag, 20.01.2007
Einlass: 10:30 Uhr vormittags
Beginn: 11:00 Uhr vormittags
im SCHAUBURG Filmpalast, Horster Straße 6, 45897 Gelsenkirchen-Buer
MUCKI-FUCK
Ein schwabbeliges Zelluloid-Doppelprogramm
mit super Überraschungen
SPITZE:
EIN FILM MIT UNS!!!
Samstag, 17.02.2007
Einlass: 10:30 Uhr vormittags
Beginn: 11:00 Uhr vormittags
im SCHAUBURG Filmpalast, Horster Straße 6, 45897 Gelsenkirchen-Buer
DIE GROSSE 8. GEBURTSTAGS-GALA
Ein feierliches Zelluloid-Doppelprogramm
mit persönlichen Überraschungen
ALLE FILME,
ALLE TRÄUME,
ALLE GEHEIMNISSE:
http://www.buio-omega.de
mailto:info@buio-omega
__________________
Was Sie bei und verpassen, ist für Sie unwiederbringlich verloren.
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11.12.2006 14:08 |
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Ugo Piazza
Tripel-As

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Da ein alter Freund von mir am Wochenende umzieht, werde ich LEIDER auch in diesem Jahr den Weihnachtsclub versäumen und darf stattdessen Umzugskartons schleppen.
Deshalb wünsche ich auf diesem Weg dem Clubkomitee, dem Filmgelehrten und den Clubmitgliedern schon mal viel Spaß mit dem heutigen Doppelprogramm (das mir ausnehmend gut gefallen hätte), ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes 2007. Da werde ich ganz sicher auch mal wieder in Buer vorbeischauen.
See you next moon, äh, year!
__________________ Wenn du einen Mann wie Ugo Piazza siehst, dann musst du den Hut vor ihm ziehen!
Du musst den Hut vor ihm ziehen!
Du musst den Hut vor ihm ziehen!!
Du musst den Hut vor ihm ziehen!!!
Du musst den Hut vor ihm ziehen!!!!
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16.12.2006 00:49 |
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Erwin Köster
Der Seemann mit dem harten Schlag
 

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Noch ein Nachgedanke zum übrigens sehr schönen Drüber-Film: Könnte das etwas obskure Ende des Films gegebenenfalls darauf zurückzuführen sein, dass der Produzent nach Ansicht der Erstfassung des Films und angesichts des Schicksals des in dieser ersten Schnittfassung wohl in der Gasgammer hingerichteten Protagonisten von tiefer Trauer erfasst war und dem Regisseur in etwa folgende Anweisung gab:
"Hör mal, ich will das der Gute überlebt, das kommt auch viel besser beim Publikum an. Also mach da mal 'nen Nachdreh. Aber ohne die Original-Dasteller, das Geld hamwa nich' mehr. Naja, jedenfalls steht die Gaskammerkulisse ja noch im Studio rum, also lass dir damit was schönes einfallen. Du hast einen Drehtag."
Denn irgendwie hab ich das Gefühl, dass eigentlich am Ende des Films alle tot sein sollten, und der Film nicht zwangsweise auf das dargebotene Ende hinauslief. Vor allem ergibt die Szene, in der die Elsa die Hinrichtung verpennt ja nun gar keinen (dramaturgischen) Sinn.
__________________ "Nur die perverse Phantasie kann uns noch retten."
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26.12.2006 17:42 |
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Schergenbjørn
Swamp Thing


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Jo, das Ende kam mir auch ziemlich konstruiert vor. Gar nicht typisch für den Regisseur, der im visuellen Bereich aber schon lange vor seinen Horroreskapaden sämtliche Register zog, was Schnitte, Kamerperspektiven und Zooms betrifft. Allerdings störte mich die amerikanisierte Form etwas, der Film war nicht ganz italiano, wie ich es schätze. Dafür gefiel mir der "drunter"-Film sehr gut, womit ich wohl ziemlich alleine da stand bzw. saß. Zumindest hatte ich den Eindruck, wenn irgendein Spaßvogel, der schamlos ein lautes Gähnen vortäuschte, mit Applaus beschenkt wurde. Sind wohl alles keine Freigeister, diese ollen Schnösel!
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26.12.2006 21:49 |
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Erwin Köster
Der Seemann mit dem harten Schlag
 

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Och, den Drunter fand ich aber auch schön. Die Off-Kommentierung nach dem Motto "wenn ich mal groß bin möchte ich ein Arthouse-Movie werden" war jedenfalls schon richtig geiler Trash, und die Marianne war die dazu passende Darstellergurke. Ich hatte da die gesamten rund 90 Minuten durchaus Freude dran.
Und der Gähner hat mir auch gefallen. War ja immerhin kein Boh-bin-ich-müde-Gähnen sondern ein Mann-hab-ich-gut-geschlafen-Gähner, dessen präzises Timing auf hervorragende narkologische Erfahrung des Erzeugers schließen läßt. Ein Hoch auf den unbekannten Gähner, dessen außerordentliches Talent wir zu Bewundern die Ehre hatten!
__________________ "Nur die perverse Phantasie kann uns noch retten."
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27.12.2006 18:19 |
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Schergenbjørn
Swamp Thing


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Nun, dieser Auffassung kann ich gar nicht folgen. Wenn ich mir einen Film im Kino anschaue, dann erwarte ich, daß meine "Nachbarn" den Mund halten und nicht den Kasper raushängen lassen. Ich halte es da wie der seelige Klaus Kinski, nur daß ich nicht der Organisator, Showmaster oder sonstwas bin, sondern ein Zuschauer wie die anderen auch. Grundsätzlich unterscheidet sich das Publikum des Clubs nicht vom gewöhnlichen Pulk der 08/15-Kinogänger, mal abgesehen vom Filmgeschmack. Bei meinen ersten Clubbesuchen hatte ich noch einen anderen Eindruck. Wie man sich täuschen kann. Was mich zuweilen nach Buer führt, sind tatsächlich das Programm und der löbliche Fleiß des Komitees vom "Geheimnisvollen Filmclub BUIO OMEGA".
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27.12.2006 19:14 |
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Erwin Köster
Der Seemann mit dem harten Schlag
 

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Zitat: |
Original von Harald Blixen
Über solche Gähner kann ich leichter hinwegsehen, als über das schallende Gelächter, das es in Tiger & Dragon hagelte, als der Schwertkampf in den Baumwipfeln stattfand. Das tat schon weh damals. |
Ein komisches fachunkundiges Publikum musst Du damals wohl erwischt haben: Gerade Tiger & Dragon ist doch der ideale Film für ein gepflegtes Gähnen!
__________________ "Nur die perverse Phantasie kann uns noch retten."
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29.12.2006 15:45 |
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Schergenbjørn
Swamp Thing


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Zitat: |
Original von Harald Blixen
Na na na! Bewirbt sich da etwa jemand für den Posten als Knecht Ruprecht?
Über solche Gähner kann ich leichter hinwegsehen, als über das schallende Gelächter, das es in Tiger & Dragon hagelte, als der Schwertkampf in den Baumwipfeln stattfand. Das tat schon weh damals. |
Ist der Posten noch nicht besetzt? Ich stelle mich gerne zur Verfügung!
Aber ich bin halt sehr eigenbrödlerisch, was das Filmgucken betrifft, egal ob gegähnt oder gelacht wird. Aber nun ja, muß ich mit leben, aber meinen Unmut will ich dennoch kund tun.
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29.12.2006 21:06 |
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Impressum
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