"Yeeeee-haaw... and the South will rise again"
Remake - in vieler Ohren ein Unwort und gerade in den USA ein Synonym für seelenloses Hollywood-Kino. Es gibt jedoch auch positive Ausnahmen, welche fernab von rein kommerziellen Blockbuster-Ideologien einen gewissen Stellenwert bei den Fans erreicht haben. So geschehen bei der zwar auf die MTV-Generation zugeschnittenen, aber für eine Major-Produktion recht blutigen Neuverfilmung von
George A. Romeros
"Dawn of the Dead", welcher in Hollywood eine Flutwelle an Remakes losgetreten hat. Mittlerweile gibt es wohl kaum einen Genreklassiker, der nicht zumindest auf der Liste der Hollywood-Studios für eventuelle Reinkarnationsversuche steht.
Jedoch hätte man eins wohl damals nicht gedacht; dass jemals einmal ein
Herschell Gordon Lewis-Streifen eine Neuinterpretation erfährt.
Chris Kobin, seines Zeichens Produzent einiger TV-Dokumentationen und Darsteller in dem 1987 gedrehten Science-Fiction-Horror
"Evil Spawn", sicherte sich die Rechte an den Remakes der
H.G.Lewis-Filme und
"2000 Maniacs" stand ganz oben auf seiner Liste. Ein Trashfilm und Splatter-Frühwerk aus dem Jahre 1964, der neben
"Blood Feast" einem ganzen Genre den Weg ebnete. Nun sollte man sich Fragen, wer produziert bitte eine Fortsetzung zu einem knapp 41 Jahre alten Film, der zudem nur in Fankreisen sein Publikum fand?
Für die Mitarbeit an der Drehbuchentwicklung konnte
Chris Kobin den Neuling
Tim Sullivan ins Boot holen, der gerade zuvor die Arbeit als ausführender Produzent bei
"Detroit Rock City" beendet hatte. Es dauerte dann auch keine vier Wochen bis beide das Skript zu
"2001 Maniacs" fertiggestellt hatten und ihnen eines sofort klar wurde: Man musste eine unabhängige Filmgesellschaft finden, um den Film so zu realisieren, wie man ihn sich vorstellte. Es dauerte schlussendlich knapp fünf Jahre (und ehrlich gesagt hat wohl keiner mehr an den Film geglaubt) bis niemand anderer als
"Cabin Fever"-Regisseur
Eli Roth, Spezialist für Hinterwäldlergeschichten, und Mister
"Intruder" Scott Spiegel die Idee eines
"2000 Maniacs"-Remakes interessant fanden. Mit ihrer frisch gegründeten Produktionsfirma
Raw Nerve, in der neben den beiden oben genannten Maniacs auch
Boaz Yakin (Drehbuchautor für
"The Punisher" [1989],
"From Dusk Till Dawn 2" und
"Dirty Dancing 2" *urgh*) involviert ist, pumpten sie knappe zwei Millionen US-Dollar in das Projekt; und zumindest
Eli Roth und
Scott Spiegel ließen es sich schließlich nicht nehmen, kleine Rollen in
"2001 Maniacs" zu übernehmen. So blieb sich
Eli Roth treu und verkörpert wieder den jungen Tramper Justin, welcher mit seinem Schäferhund bereits in seinem Horrorschocker
"Cabin Fever" einen Gastauftritt hatte. Hier wirft er ein totes Gürteltier an die Windschutzscheibe von daher fahrenden Wagen, in der Hoffnung von den notgedrungen angehaltenen Autos mitgenommen zu werden.
Für die Regie sah
Chris Kobin seinen Co-Autor
Tim Sullivan vor, der sichtlich überrascht war, bei diesem Werk sein Regiedebüt absolvieren zu dürfen. Nun schien nach den Jahren des Wartens doch noch etwas aus ihrem Projekt zu werden und weder
H.G Lewis, noch
David Friedman schienen ihre Entscheidung zu bereuen, die Rechte an ein junges Filmteam abzutreten. Es kristallisierte sich immer stärker heraus, dass
H.G.Lewis mit dem Thema
"2001 Maniacs" nichts zu tun haben wollte. Er wollte zwar die Goreszenen drehen, es stand ihm aber nur eine Position als ausführender Produzent zu, was gleichbedeutend damit verstanden werden kann, dass man mit seinem Namen ein Zugpferd für die drauffolgende Marketingkampagnen gehabt hätte.
Lewis selber hätte kein Mitspracherecht bei dieser Umsetzung, weshalb er schließlich ablehnte und in Interviews Fragen bezüglich
"2001 Maniacs" immer kurz und knapp beantwortete. Als
Friedman sich den fertigen Film zusammen mit
Kobin und
Sullivan anschaute, gab er ihnen jedoch zu erkennen, dass sie zwar einen modernen Film geschaffen haben, aber den Witz des Originals beibehielten. Somit war
Friedman mehr als zufrieden mit dem Endergebnis. Wann passiert es schon einmal, dass ein Remake von den Machern des Originals hochgelobt wird?! Aber
Friedman konnte zu recht stolz auf das Resultat sein, denn was
Kobin und
Sullivan hier auf Zelluloid bannten (gedreht wurde auf 35mm), ist die konsequente Weiterentwicklung des Originals und ohne sich dabei die Finger zu verbrennen:
"2001 Maniacs" ist sogar besser als sein Vorbild. Man blieb der Story treu und würzte das Ganze mit einer gehörigen Portion Südstaatenklischees, welche hier exzessiv durchgekaut werden, ohne dem überdrüssig zu werden.
Die Springbreak steht vor der Tür und so macht sich ein Haufen Teens auf gen Süden, um mal wieder so richtig ihren Hormonen freien Lauf zu lassen. Durch eine Umleitung landen sie in Pleasant Valley, ein kleiner Ort in den Wäldern der Südstaaten, in dem sie auch gleich gebührend empfangen werden. Als sie kurz darauf noch auf einen Wagen mit zwei hübschen Mädels und einen ebenfalls Hormon gesteuerten jungen Mann treffen, sowie ein Motorradpärchen (
Mushond Lee und
Cassandra Hepurn) kennenlernen, scheint dem Barbecue nichts mehr im Wege zu stehen. Dass es sich bei dem zweitausendundeins Einwohnern zählenden Ort nicht um eine Amish-Gemeinde handelt, dürfte jedem schnell klar werden. Schmutzige Hinterwälder, vollbusige Blondinen und inzestuöses Verhalten stehen an der Tagesordnung. Verschwitzt und schmierig, so scheint die Welt von Pleasant Valley, die sich dem Geist der Südstaaten zutiefst verbunden fühlt.
Im Gegensatz zum Original, in dem die Protagonisten ganz offensichtlich in die Falle gelockt werden und die Stadt - für die damaligen Verhältnisse - einer modernen, üblichen Örtlichkeit gleicht, wirkt in
"2001 Maniacs" alles viel grotesker, weniger bunt und sorgt allein schon durch seine Kulissen für die nötige Atmosphäre. Hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein und man versetzt uns direkt zurück ins 19. Jahrhundert. Angefangen als typischer Roadtrip endet
"2001 Manics" in einem Splatter-Fest der Sonderklasse. Dabei achtet man darauf, dass die einfache Story, welche wie gehabt dem "10 kleine Negerlein"-Prinzip frönt, nie unnötig in die Länge gezogen wird. Wobei
Sullivan zu Beginn schon sehr an die Grenze stößt und das Ankommen der Yankees und die daraus resultieren Feierlichkeiten samt "Sexualkundeunterricht" etwas zu lang zelebriert und den Ablauf aus diversen Teenkomödien klaut. Wer
H.G.Lewis' Original kennt, weiß natürlich, dass die vorgegaukelte Harmonie nur gespielt und die Unhöflichkeit einiger Teens gesühnt wird. Wie sollte man es den Südstaatlern denn auch verübeln, da ihr Dorf doch vor 150 Jahren von den Yankees niedergeschlachtet wurde. Nun müssen sie jedes Jahr aufs Neue an ihrem Jahrestag Yankess in die Geisterstadt locken, um sie zu töten und ihnen zu zeigen, dass die Konföderation den Nordstaatlern weitaus überlegen ist. Dabei gehen sie auch nicht gerade zimperlich mit ihren Gästen um und so passiert es schon mal, dass gevierteilt und zerquetscht wird.
Des Weiteren zeigt uns
Sullivan, dass die "Liberty Bell" für einige Kopfscherzen sorgen kann und dass man nicht alles schlucken und auch nicht jedem die Hose öffnen sollte.
"2001 Maniacs" geht in den Gore-Szenen wie sein Vorgänger auch sehr kompromisslos vor und lässt sich nicht von einem möglichen Rating-Problem beeinflussen, welches in den USA der Wirtschaftlichkeit des Werkes halber ja schon so einige kunstvolle Szenarien verschwinden ließen. Allein die Szene, in der ein Yankee - in diesem Fall die süße
Gina Marie Heekin, die das Gorefest eröffnet - gevierteilt wird, gehört zu einen der explizitsten Szenen im Film. Zu Beginn glaubt der Zuschauer noch, dass nun eine "liebliche" Sexszene zwischen einer hübschen Yankeebraut und einem charmanten Südstaatler folgt, liegt die Frau doch alsbald schon zwischen vier Pferden und wird in alle Himmelsrichtungen buchstäblich auseinander gerissen. Eine Szene, in der damals
H.G.Lewis sogar abblendete, wohl aber weniger aus moralischen Beweggründen, als viel mehr daraus resultierend, dass ihm einfach die Mittel fehlten, diese Szene komplett zu zeigen. Zwar bekam er damals ein Angebot von einem Mann, der Arme und Beine verloren hatte, jedoch wollte er dessen Behinderung nicht ausnützen. Der heutige Special Effects Standard macht es also möglich, und da die Männer in diesem Film ohnehin viel schlechter davon kommen, durfte als Ausgleich in der ersten Tötungssequenz anstelle eines Mannes, eine Frau ihr Leben aushauchen. Dies sollte aber nicht die einzige Änderung zum Original sein, was dem Film aber zu keinem Zeitpunkt schadet.


Gerade die Goreszenen, das Herzstück des Filmes, wurden mit sehr viel Liebe und Sarkasmus in Szene gesetzt. Einer der unangenehmsten Szenen ist mit Sicherheit die "Rick on a stick"-Szene, in der einem Männlein ein übergroßer Grillspieß durch den Anus gejagt wird und maßgerecht aus dem Mund wieder austritt. Zwar nicht so plastisch wie man es sich beim Lesen jetzt vorstellen wird, aber dennoch eine Szene, in der man im Kino kein Gelächter hörte, sondern Reihenweise ein leises "Uuuaaaaahhh". Zu guter letzt ist es
Lin Shaye (
"Dead End",
"Critters 2" und
"Boat Trip"), die bei dieser unangenehmen Szene noch eins drauf setzt und das Blut von der Spießspitze ableckt. Obwohl
Sullivan bereits in
"Detroit Rock City" mit der sympathischen Schauspielerin zusammen gearbeitet hatte, hätte er nie gedacht, dass sie diese Szene drehen würde. Die "Rick on a stick"-Sequenz war dann auch die Szene, welche sich versehentlich in die Hirne einiger Schüler einbrennen sollte. Für knapp 10000 Dollar konnte man die Locations in Lumpkin, Georgia mieten, mit der Auflage, dass das Gelände jeden Tag zwischen 10 und 17 Uhr für Touristen zugänglich sein musste. So drehte man jeden Morgen in eisiger Kälte die Nackt- und Gewaltszenen, damit die Kinder in ihren Schulbussen keine bleibenden Schäden davon tragen würden (gerade bei den Nudistenszenen war dies wohl sehr wichtig). Dennoch passierte es gerade bei der Spieß-Sequenz, dass plötzlich klatschende Kinder hinter der Filmcrew standen und das Gezeigte abfeierten. Ob die Eltern dies schließlich auch so witzig fanden, lässt sich nicht mehr nachvollziehen.


Neben den ganzen "Guts & Gore", wie man es so schön nennt, kommt die sexuelle Komponente natürlich nicht zu kurz; und was ist schon ein Horrorfilm ohne die üblichen kopulierenden Teens, die sich ganz ihren sexuellen Wünschen hingeben. Wie auch alles andere meistert
Sullivan diese Elemente ebenfalls mit Bravour und einer Portion Humor. So dürfen die Hauptdarsteller, welche ganz klar dadurch klassifiziert werden, dass sie die einzigen sind, die sich in einander verlieben, eine romantische Liebesnacht haben, wobei der Schwarze mit seiner asiatischen Freundin Sadomaso-Spielchen nachgeht und ein anderer zwei vollbusigen Cousinen beim Sex zugucken muss, selber aber nicht ran darf. Ein anderer wiederum sitzt mit einem der Rednecks im Zimmer und betrinkt sich aus Langeweile, bis sich beide schließlich näher kommen!?! Hier wird dann aber ausgeblendet und der Zuschauer kann sich seinen Teil denken. Hat er oder hat er nicht? Wenn man sich vor Augen hält, dass
Brain Gross (
"Jack Frost 2") in seiner Rolle als Ricky später mehr Analsex hat als ihm lieb ist, kommt einem schon das Schmunzeln und man merkt in welche Richtung
Sullivans Inszenierung geht. Zwischen der ganzen Harmonie (niemand vermisst das erste Opfer), sollte die Verquickung von Sex und Tod in eindeutiger Pose natürlich nicht fehlen. Seine Bettritze liebend, auf und ab wackelnd, ist Nelson (
Dylan Edrington) der Gewinner des Abends und hätte lieber bei seinem Bett als Muschiersatz bleiben sollen, als sich auf eine heiße Nacht mit einer zugegeben sehr attraktiven Südstaatlerin einzulassen. Jedoch hätte ihm auch jemand sagen solle, dass man a) nicht im Liegen trinkt und b) nicht alles in den Mund nimmt, auch wenn die Frau die es einem verabreicht - in diesem Falle ist
Christa Campbel als Milchmädchen mehr als nur anbetungswürdig -, aber jeder Mann macht mal ätzende Erfahrungen mit einer Frau...
"2001 Maniacs" ist bösartig, wie kaum ein anderer Film in diesem Jahr. Es gibt zwar nichts, was wir nicht in irgendeiner Form bereits schon einmal gesehen haben, aber es wurde dennoch originell umgesetzt. Sei es die Vierteilung, die Barbecue-Szene oder das säurehaltige Sexualvergnügen, von dem ich gerade schrieb - fast alles funktioniert so wie es angedacht war und lediglich die spätere Fellatio mit Folgen ist die einzige Szene, welche etwas aus dem Rahmen fällt und bei weitem nicht so sehr "schmerzt" wie die anderen Sequenzen. Neben den gorigen Einfällen und den humoristischen Einlagen, welche den Film auf eine besondere Art überschatten, darf der Seitenhieb auf die Beziehung zwischen Schwarz und Weiß natürlich nicht fehlen. Allein schon
Robert Englunds Blick, als der Motorradfahrer den Helm abnimmt, und der darauffolgende Monolog sind goldwert.
Sullivan versteht es den Witz des Originals mit dem heutigen Zeitgeist zu verschmelzen und wirklich alles zu verheizen, was es zu verheizen gibt. Selbst ein Schaf namens Jezebel darf in dieser abnormalen Welt als Lustobjekt nicht fehlen, sowie ein tuntig wirkender Junge, der mit seinem Strick auf Katzenjagd geht. Im übrigen ein Charakter, der auch im Original auftaucht, dort jedoch noch als Kind zu sehen ist.
Sullivans Inszenierung ist aber auch nicht ohne Mängel: Viele Kritiker beanstanden das schwache Drehbuch, die schlechte Kameraführung oder unzählige inszenatorische Schwächen. Diese kann man mit Sicherheit finden, wenn man danach sucht. Man findet sie aber auch in Klassikern, schließlich ist auch
H.G. Lewis’ "2000 Maniacs" inszenatorisch alles andere als ein Meisterwerk, sondern schlichtweg Trash. Deshalb sollte ein
"2001 Maniacs" nicht mit etwas gemessen werden, was er gar nicht sein will. Die Story ist dünn und durchdachte Charaktere braucht kein Mensch, sie sterben doch sowieso. Die Kameraführung ist in der Tat nicht immer perfekt. Auch wenn einige verwackelte Einstellungen gewollt sind, wirken sie etwas deplaziert und lassen den Film unnötig hektisch wirken. Aber an der Regiearbeit von
Sullivan gibt es nichts auszusetzen. Er hat den Film gemacht, den er machen wollte. Eine Parodie auf das Südstaaten-Nordstaaten-Problem, eine Hommage an
H.G. Lewis, dessen Filme er über alles verehrt, und ein Gorefest, da er Splatterfilme schon immer mochte. Was will man also mehr?
Jedoch muss man eine Sache ganz massiv bemängeln: Anstelle den
"Twillight Zone"-Plot über die gesamte Laufzeit hinweg verborgen zu halten und erst am Ende die Katze aus dem Sack zu lassen, schafft er es doch wirklich in wenigen Sekunden aus einem harten Backwood-Film einen "Horrorfilm" à la
"Faculty" oder
"The Locals"zu machen, in dem man es entweder mit Aliens oder mit Geistern zu tun hat. Die Rede ist von der Szene, in der Peaches (gespielt von
Wendy "Miss Zahnlücke" Kremer) plötzlich Adern über den Hals zum Gesicht wachsen, als sie Joey (
Marla Malcolm,
"Road Trip") hinterher schaut. Eine Szene, die ich persönlich lieber entfernt gesehen hätte, als in dem Film und das obgleich ich das Original kenne.
Ein weiteres Hauptaugenmerk sind die Protagonisten in dem Film. Neben unzähligen Laiendarstellern oder frischem, aber nicht ganz unerfahrenem Fleisch, sollte man
Robert Englund natürlich nicht vergessen. Seine beste Performance abliefernd, zeigt er, dass er auch ohne Freddy Krueger-Make-up und Klauenhand an Boshaftigkeit kaum zu überbieten ist. Für
Sullivan war es von Anfang an klar, dass nur einer für die Rolle des Mayor
George W. Buckman in Frage - kommt und das war
Englund. Hier unterscheidet sich
Englunds Darstellung ganz gewaltig von
Jeffrey Allen, der in der 64er Version den Mayor Buckman spielte. Weniger bequem, dafür um so diabolischer, aber auch charmanter und charismatischer wirkt
Robert Englunds Interpretation des Mayors. Auf der einen Seite das Monster, auf der anderen Seite der "nette Gastgeber", der die Herzen des Publikums im Sturm erobern dürfte. In einem Interview wurden doch tatsächlich Parallelen zu
George W. Bush genannt, womit man eventuell sogar recht hat, zumindest was die Namensgebung angeht. Aber auch wenn
Sullivan viele politische Anspielungen in seinen Film unterbringt, wäre es einfach zuviel verlangt, hier Dinge hinein zu interpretieren, die an Ort und Stelle gar nichts zu suchen haben.
Neben
Robert Englund, der seine Stunts allesamt selbst machte und gerade zum Finale hin so richtig aus sich raus kann, bleibt er nicht das einzige bekannte Gesicht in
"2001 Maniacs". Neben den oben schon genannten Cameos von
Eli Roth und
Scott Spiegel dürfen wir auch ein Wiedersehen mit
Kane Hooder feiern, der aber wirklich nur kurz zu sehen ist und nicht einmal in den Credits auftaucht. Auch
Bill McKinney, unter anderem bekannt aus
"Deliverance" (
"Beim sterben ist jeder der Erste", 1972),
"Cleopatra Jones" (1973),
"The First Blood" (
"Rambo", 1982) und
"Breakheart Pass" (
Nevada-Paß, 1975) mit
Charles Bronson. Vier von über 60 Produktionen, in denen der Tausendsassa meist in kleineren Rollen mitwirkte. Sein Debüt hatte er übrigens in dem Exploitation-Klassiker
"She Freak" (1967), den
Tim Sullivan nach seinem aktuelle Projekt
"Driftwood" womöglich mit
Asia Argento in Angriff nehmen möchte.
Ebenfalls ein bekanntes Gesicht sollte
Peter Stormare sein, der hier zu Beginn als Professor Ackerman einen Vortrag über den "Civil War" führen darf. Eigentlich war
Stormare, bekannt aus
"Fargo" (1996) und
"The Big Lebowski" (1998), gar nicht für die Rolle des Professor Ackermann vorgesehen, sondern
John Landis (
"An American Werewolf in London" [
"American Werewolf", 1981]) stand in der ursprünglichen Version am Rednerpult. Leider musste
Sullivan die Szene kurzfristig und schweren Herzens wieder herausschneiden, da sie zu kurz war, um den Film in dieser Form zu eröffnen und man keine Zeit mehr hatte, Szenen nachzudrehen und die Kulisse nicht mehr zur Verfügung stand. In einer DVD-Auswertung soll die Szene, so
Sullivan, zumindest im Bonusmaterial zu finden sein. Der Schlachter wird von
Isaac C. Singleton Jr. verkörpert, ein im Grunde recht unbekanntes Gesicht. Er dürfte den meisten vielleicht aus
"Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl" (
"Fluch der Karibik", 2003) bekannt sein und findet an dieser Stelle eine Erwähnung, da er neben
Mushond Lee (
"Charlie's Angels: Full Throttle" [2003]) der einzige schwarze Darsteller im Film ist. Zum Schluss gehört hier eigentlich noch Mister
David F. Friedman in die Reihe der Cameo-Darsteller, doch leider wurde auch seine Szene aus dem fertigen Film entfernt.
"Attention: No Northerners were killed during this making of this motion picture"
"2001 Maniacs" lässt sich nur schwer kategorisieren, so stellt er zum einen Teil eine Komödie dar, zum anderen einen Horrorfilm mit humoristischem Touch und dann ist er wiederum ein deftiger Gorefilm mit sozialkritischen Anleihen. Aber egal als was man ihn klassifiziert,
"2001 Maniacs" macht einfach Spaß und das über die gesamte Laufzeit des Films. Er hat keine Hänger, wird nie langweilig, die Darsteller agieren stets überzeugend und die Frauen sind mehr als nur nett anzusehen. Die Witze zünden, entweder ober- oder unterhalb der Gürtellinie, denn hier ist alles erlaubt. Bleiben letztlich nur noch die professionellen Goreeffekte zu erwähnen, welche der deutschen Prüfstelle als auch dem US-Pendant, die MPAA, schlaflose Nächte bereiten dürften. Grotesk, blutig, wie eine Kettensäge im Schritt - so kann man
Sullivans Remake des
H.G. Lewis Klassikers am ehesten beschreiben. Ein Film, der es schaffen sollte, selbst eingefleischten
"2000 Maniacs"-Fans zu begeistern. Kein liebloser Klau, sondern genau die Art von Film, die man in den letzten Jahren so schmerzlich vermisst hat. Jetzt wollen wir einfach mal hoffen, dass der Film schnell einen Verleih in den USA findet - in Deutschland liegen die Rechte bereits bei
Tiberius Film und eine DVD-Auswertung können wir von
Sunfilm erwarten -, der den Film unzensiert auf das Publikum loslässt. Verdient hätte er es. Ob der Film hierzulande die Zensur übersteht, bleibt abzuwarten. Vielleicht hilft es, wenn man ausdrücklich drauf hinweist, dass für diese Produktion kein Yankee sein Leben lassen musste - und dem Schaf geht es auch noch gut.