"Hell Is About To Be Unleashed"
Seit Jahren warten wir auf eine Umsetzung der Marvel
"Ghost Rider"-Comics und als
Miramax' Tochterfirma
Dimension Film eine Realverfilmung des Stoffes ankündigte, dürfte wohl ein jedes Fanherz höher geschlagen haben. Anfänglich war
"Blade"-Regisseur
Stephen Norrington für den Regiestuhl vorgesehen, den Zuschlag erhielt schließlich aber
Mark Steven Johnson, der bereits den
"Daredevil" stylisch für die Leinwand adaptierte und sich nun auch für das Drehbuch zum ersten
"Ghost Rider"-Film verantwortlich zeigen sollte.
Nachdem kurzzeitig
Johnny Depp für die Rolle des Motorrad-Stuntfahrer Johnny Blaze im Gespräch war, verfestigten sich die Gerüchte, dass der bekennende Comic-Fan und Hollywood-Star
Nicolas Cage (
"Con Air",
"The Rock") die Hauptrolle bekommen sollte und auch
Eva Mendez,
"Easy Rider"-Ikone
Peter Fonda und
Wes Bentley waren im Gespräch für weitere Rollen im Film.
Doch es sollte schließlich alles etwas komplizierter werden als anfänglich gedacht und nachdem
Dimension Film das Projekt, aus welchen Gründen auch immer, fallen ließ, sah es erst danach aus, dass
"Ghost Rider" sich ebenfalls zu den niemals realisierten Comic-Adaptionen zählen durfte. Ein Glück, dass
Sam Raimis
"Spider-Man" ein Kassenmagnet wurde und dem zweiten Teil ebenfalls ein großer Erfolg bevorstand. So wurde
Sony Pictures auf das Projekt aufmerksam, sicherte sich die Rechte und gab allen Beteiligten grünes Licht.
Doch anstatt sich über einen baldigen Kinostart zu freuen, war die Fangemeinde zwiegespalten. Die einen freuten sich auf den Leinwandauftritt des Riders, die anderen waren stets mehr als skeptisch und sprachen bereits im Vorfeld von einer der schlechtesten Comicverfilmungen aller Zeiten. Dazu kamen noch die von den Studios angestrebte PG-13-Freigabe und das ewige Verschieben des Kinostarts, sowie die ausbleibende Pressevorführung in Deutschland - dies alles warf kein gutes Licht auf die Produktion. Schließlich lag die Verzögerung aber an einigen Action- und CGI-Sequenzen, welche nachgedreht wurden und bei denen Regisseur
Mark Steven Johnson sogar in seine eigene Tasche greifen musste, weil die Studios nicht mehr Geld abdrücken wollten, aber darauf gehe ich später noch einmal ausführlicher ein.
"Vom Comic zum Kinofilm ..."
Außer die richtigen Fans der Serie dürften die wenigsten wissen, dass es gleich mehrere
"Ghost Rider"-Storylines gab. Dabei lasse ich jetzt erst einmal bewusst den später in
"Phantom Rider" umbenannten Carter Slade und seine vier Sidekicks außen vor, da sie mit dem eigentlichen Thema nicht viel zu tun haben, obgleich
Johnson zu Beginn des Films den "Phantom Rider", welcher sich im Wilden Westen gegen Mephistopheles auflehnt, die Geschichte erzählen lässt und auch mit etwas Screentime belohnt. Doch auch dazu später mehr. In den Comics hatte der erste
"Phantom Rider" im übrigen keinen brennenden Schädel.
So begann die Legende um den motorisierten
"Ghost Rider" im Jahre 1972 und zwar auf den Seiten von
Marvel Spotlight 5, welche damals von
Mike Friedrich und
David Ploog ins Leben gerufen wurden. Angetrieben von den Anfang der Siebziger beliebten Horror- und Mystery-Geschichten, teilte sich der
"Ghost Rider" das Heft mit solchen Titeln wie
"Werewolf by Night" oder
"Son of Satan". Doch es dauerte nicht lange und der
"Ghost Rider" bekam seine eigene Serie, in der Johnny Blaze im Sattel des dämonischen Höllen-Bikes saß und in der Form des Ghost Riders die Highways der USA unsicher machte.
Wie gesagt handelt die Story hier von Johnny Blaze, welcher in einer Motorrad-Stunt-Artisten-Familie aufwuchs. Als seine Mutter bei einer Show ums Leben kommt, schwört er niemals mehr zu fahren. Zudem war der Vater seiner Freundin schwer krank und um ihm zu helfen schließt, er einen Pakt mit dem Teufel ab, welcher Blaze' Seele im Handel mit der Gesundheit des Vaters forderte. Doch "never fuck with the devil" - der Teufel betrügt Blaze: Zwar wird der Vater wieder gesund, stirbt jedoch kurze Zeit später auf tragische Weise. Blaze verliert alles, was er liebte und selbst seine Freundin wendet sich von ihm ab.
Das war die Geburt vom
"Ghost Rider". Und obgleich die Figur bei den Lesern sehr gut ankam, wurde die Serie nach nur 81 Heften wieder eingestellt. Es fehlte einfach an guten Autoren und Zeichnern.
Doch auch wenn
"Ghost Rider" im Gegensatz zu Serien wie
"Spider-Man",
"X-Men",
"Fantastic Four" etc. mehr zu den Underground-Comics zählen darf, gab es genügend Fans, welche gerne wieder neue Abenteuer des Höllenreiters gelesen hätten und so schuf man 1990 eine neue Serie, welche erst nach 8 Jahren und 93 Heften ihren Abschluss fand. In der Zeit war die Serie äußerst erfolgreich und populär, was den ambitionierten Zeichnern
Javier Saltares und
Mark Texeira, sowie dem Hauptwriter
Howard Mackie zu verdanken war, welche der Geschichte mit Danny Ketch ein neues Gesicht und Charakter verpassten.
Als Danny Ketch und seine Schwester Barbara beobachten wie ein mysteriöser Kerl namens Deathwatch und seine Gehilfen jemanden brutal ermorden, werden die beiden von ihnen angegriffen und Dannys Schwester tödlich verwundet. Mit letzter Kraft versuchen sie zu entkommen und stoßen auf einem alten Schrottplatz auf ein Motorrad. Barbara stirbt unmittelbar in der Nähe der Maschine und der Tankdeckel fängt an zu leuchten. Danny berührt ihn und wird zum neuen "Ghost Rider".
Brutaler und erbarmungsloser als sein Vorgänger, wird Ketch immer dann zum Rider, wenn unschuldiges Blut vergossen wird. Zudem veränderte man neben der Story auch das Outfit des "Ghost Riders". So ist sein Motorrad nun eine wahre Höllenkutsche mit brennenden Reifen, sein Schädel wirkt bedrohlicher und zudem trägt er noch eine Stahlkette als Waffe mit sich. Einziges Manko: Die Maschine sieht viel zu futuristisch aus ...
Mit einer Vielzahl an Gegnern und unzähligen Cameos in anderen Superhelden-Comics durfte die Serie sich im Erfolg suhlen, bis die Verkaufzahlen immer weiter sanken und zudem die Geschichten immer mäßiger und abstruser wurden. Zudem tauchte auch Johnny Blaze wieder auf, um den neuen "Ghost Rider" zu töten. Doch stellt es sich heraus, dass Danny Ketch Blaze jüngerer Bruder ist. Doch zu spät - Danny stirbt am Ende der Serie.
3 Jahre später, also 2001, wagte
Marvel noch einen weiteren Versuch und schickte erneut Blaze ins Rennen. Die Miniserie, welche von
Devin Grayson und
Trent Kaniuga ins Leben gerufen wurde, fand zwar ihre Leser, schlussendlich aber nicht genug, um den Rider wieder in monatliche Abenteuer stürzen zu lassen. Erst nach der im "100% Marvel"-Band enthaltende Miniserie, in der Johnny Blaze auf ewig in der Hölle gefangen scheint, bis etwas unerwartetes geschieht, scheint erfolgreich genug zu sein, um uns mit weiteren
"Ghost Rider"-Geschichten zu erfreuen.
Doch kommen wir jetzt zum Kinofilm. Wie bereits erwähnt zeichnete sich
Mark Steven Johnson für die Umsetzung des Skriptes aus und vermischte die vorrangegangenen
"Ghost Rider"-Geschichten zu einer.
Im Mittelpunkt steht hier der berühmte Motorrad-Stuntfahrer Johnny Blaze, welcher einen teuflischen Pakt mit Mephistopheles eingeht, um sein sterbenden Vater zu retten. Er verkauft seine Seele und am nächsten Morgen ist sein krebskranker Vater geheilt. Doch bei der nächsten Show geschieht ein Unglück und Johnnys Vater stirbt. Mephistopheles hat sein Versprechen zwar gehalten und sein Vater starb nicht an Krebs, doch wer einen Pakt mit dem Teufel eingeht, sollte sich im Klaren sein, dass hier alles andere als fair gespielt wird. Fortan ist Blaze allein und um seine große Lieben Roxanne Simpson zu schützen, verlässt er sie ohne ihr die Wahrheit zu sagen.
Jahre später: Johnny Blaze ist eine lebende Legende und der erfolgreichste Motorrad-Stuntfahrer der Welt. Mit immer heikleren Stunts versucht Blaze seine Angst und seine Vergangenheit zu vergessen. Als Blaze nach einem Unfall, bei dem jeder Mensch ums Leben gekommen wäre, ohne einen Schaden davongetragen zu haben, sich vom Publikum feiern lässt, beschließt er einen noch spektakuläreren Stunt. Der Sprung über fünf Militärhubschrauber, welche sich über einem kompletten Football-Feld verteilen. Hier trifft er auch wieder auf Roxanne, welche mittlerweile als Reporterin arbeitet.
Alte Liebe rostet nicht und beide kommen sich wieder näher. Doch just in diesem Moment fordert Mephistopheles Blaze Schuld ein, denn sein Nachwuchs macht Ärger. Blackheart, der Sohn des Teufels möchte gerne die Weltherrschaft erlangen und dazu braucht er aber einen alten Vertrag, der Tausende von Seelen beinhaltet und vor über 150 Jahren vom letzten Ghost Rider Carter Slade versteckt wurde, als dieser begriff, dass der Vertrag das Ende der Welt bedeuten könnte. Am Tag ist Johnny Blade zwar ein Mensch, doch bei Nacht wird er zum Ghost Rider und soll Satans Sohn in seine Schranken verweisen.
Gnadenlos jagt der Ghost Rider auf seinem feurigen Hellcycle mit flammendem Zorn Dämonen und Verbrecher. Die übernatürlichen Kräfte der Hölle sind für Johnny Fluch und Segen zugleich - er verteidigt die Unschuldigen und verfolgt die Sünder. Eine Schlacht steht bevor, die nicht nur über das Schicksal Johnnys, sondern auch über seine große Liebe entscheidet. Unterstützt von seinem Mentor Caretaker tritt der Ghost Rider zu seinem schwersten Kampf an und fürchtet dabei weder Tod noch Teufel.
"Was everything he sacrificed truly worth?"
Viele Fans haben gehofft, dass
Johnson die Ketch-Geschichte verfilmt, da diese deutlich düsterer und vor allem brutaler ausgefallen wäre. Aber
Johnson entschied sich für die klassische Umsetzung, welche etwas modernisiert wurde und viele Elemente aus dem
"Ghost Rider"-Universum miteinander verbindet. So verwandelt sich auch Johnnys Chopper zum wahren Höllenmotorrad und führt so sein Eigenleben. Weiterhin trägt er hier eine mit Nieten versehene Lederjacke und auch die Stahlkette spielt hier eine große Rolle.
Nicolas Cage, der nach den gescheiterten Verhandlungen zu einer möglichen Rolle als Superman sich lieber der noch unverbrauchten Geschichte um Johnny Blaze und dessen Fluch zuwandte, ist als Clark Kent ein weiteres mal im klassischen Stil auf der Leinwand zu sehen (wir erinnern uns, dass
"Superman lives" bereits vor Jahren verfilmt werden sollten, was schlussendlich dabei raus kam, wissen wir ja mittlerweile).
Cage schrieb zusammen mit
Johnson einige Passagen im Drehbuch um, weil er der Meinung war, Blaze Charakter ihm dadurch ähnlicher und schlussendlich auch interessanter machen zu können. So ist Blaze kein Alkoholiker mehr, wie er es in
Johnsons Version sein sollte, sondern ein Jerrybeans Junkie und hört anstelle Metal lieber die Carpenters.
Cage verkörpert den Charakter etwas schrullig und lässt, wie er es sagte, viel von seinen eigenen Charakterzügen mit in die Rolle einfließen. Zudem inszenierte
Johnson die Geschichte mit einer guten Portion Selbstironie und würzt das dunkle Szenario mit einer Prise Humor, die zwar im Kino für einige Lacher sorgen wird, aus dem Film aber noch lange keine Komödie macht, wie es einige Kritiker gerne geschrieben haben.
Sequenzen, wie jene, inder z.B.
Eva Mendes stundenlang auf Blaze in einem Restaurant wartet, sich einen Wein nach dem anderen wegkippt und den Kellner schließlich fragt, ob sie hübsch ist, er sie nur fragend anschaut, die Augen verdreht und weiter geht, sorgen schon für einige Lacher, wirken aber niemals fehl am Platz. Auch wenn Blaze vor einem Spiegel stehend sein Gesicht begutachtet und anfängt Grimassen zu ziehen, sich selbst die Zähne zeigt und seinen Kopf abtastet, verspürt man einen Charme, der über die gesamte Laufzeit hinweg dem Film zugute kommt. Die Produktion nimmt sich eben selbst nicht zu ernst und das ist ein großer Pluspunkt im Film. Warum man wegen kleiner humoristischen Ausflüge den Film gleich in die Trashecke packt und ihm unfreiwillige Komik vorwirft, wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, denn
"Ghost Rider" ist alles, nur kein Trashfilm.
Cage spielt seine Rolle sehr überzeugend und allein der Irre, gar wahnsinnige Blick wenn er sich in den Rider verwandelt, zeigt, dass
Cage mit Herz und Seele in dieses Projekt involviert war.
Die Verwandlung in den Ghost Rider gehört zum Besten, was wir in den letzten Jahren zu Gesicht bekommen haben und einigen peinlichen Vorab-Screens trotzend hat man sich richtig ins Zeug gelegt. So sind die CGI-Effekte im Film, bis auf minimale Ausnahmen wirklich hervorragend umgesetzt worden. Vor allem der besagte Ghost Rider, mit dem der Film steht und fällt, ist einfach perfekt animiert.
Johnson sagte bereits in einem Interview, dass er froh sei, dass sich das Projekt so lange hingezogen habe, weil sie solche Effekte vor fünf Jahren noch nicht hinbekommen hätten.
Damit sie möglichst einen realistisch wirkenden Totenkopf hinbekommen, hat man
Cage kurzerhand geröntgt und seinen Schädel als Vorlage für den des Ghost Riders genommen. Eine gute Entscheidung, wie man sich im Kino selbst ein Bild davon machen kann. Auch die Chopper wurde sehr aufwendig animiert und in den Actionsequenzen, wenn der Ghost Rider auf der Flucht vor der Polizei ein komplettes Hochhaus hochfährt, sieht dies einfach fantastisch aus und ist ein Fest für die Augen.
Für
Johnson war die darauf folgende Szene auf dem Hochhaus aber eine Herzensangelegenheit, um zu zeigen wie stark der Ghost Rider wirklich ist. Ein Hubschrauber wird kurzerhand von dem Rider mit seiner Stahlkette ergriffen und durch die durch die Luft geschleudert. Der Spruch
"Du gehst mir langsam auf den Sack" ist dann auch noch ein schöner Oneliner. Doch leider wollte
Sony Pictures für diese Sequenz keine Mehrkosten akzeptieren, weshalb
Johnson die Szene komplett aus eigener Tasche finanzieren musste. Doch ihm war klar: Sollte die Sequenz im Film fehlen, wäre der Film für ihn nicht komplett.
Aber die CGIs kommt nicht nur bei dem Rider zu tragen, sondern auch die restlichen Szenen im Film sind voll von meist gut produzierten Special Effects. So auch die Umsetzung von Blackheart und seinen drei Gesellen. Jedoch stört es hier gewaltig, dass man versucht per CGI-Effekte ihre Gesichter kurzzeitig zu verfremden, damit auch jeder weiß, dass es sich hierbei um den Sohn des Teufels handelt. Das hatten wir schon bei
"Van Helsing" und ich habe es gehasst, weil es einfach zu sehr nach Effekt ausschaut. Wenn Blackheart seinen Opfern die Seele raubt, sind die CGIs alles andere als schlecht, können ihre Herkunft aber nur schwerlich verheimlichen. Hier muss man entweder auf gute alte Spezialeffekte zurückgreifen oder sich einfach mal weiter entwickeln, denn so etwas findet man bereits in jeder zweiten Horrorfilmproduktion in gleicher Qualität.
"He's the only one that can walk on both worlds."
Bleiben wir doch jetzt einfach bei Blackheart und seinen Gehilfen, welche trotz ihrer Macht und Jahrhunderte langer Erfahrungen gegen den neuen Ghost Rider keine Chance haben. Ich würde das einfach mal als kleines Manko im Film bezeichnen, denn gerade die Zweikämpfe zwischen Blaze und seinen Gegnern hätten ruhig länger und vor allem härter ausfallen dürfen. Zwar hat er zu Beginn noch so seine Probleme, da er seine Kräfte noch nicht unter Kontrolle hat, später macht er aber kurzen Prozess mit seinen Gegnern und so schnell ein Kampf begonnen hat, so schnell ist er auch wieder um. Etwas mehr Dramaturgie und spektakulärere Fights hätten den Film bestimmt nicht geschadet. Gerade der Showdown hätte endlos viele Möglichkeiten geboten, mal so richtig auf die Kacke zu hauen, doch leider wird der nahezu unverwundbare Sohn des Teufels viel zu schnell in seine Schranken verwiesen. Das Finale etwas auszubauen wäre Budget bedingt wahrscheinlich nicht viel teurer geworden, dafür darf
Mendes aber am Ende auch mal das Gewehr in die Hand nehmen und die Powerfrau spielen, derweilen sie trotz ihres leckren Auftretens etwas blass neben
Cage und seinem Ghost Rider wirkt.
Die meisten dürften
Eva Mendes bereits aus
"Training Day" kennen und auch in der Komödie
"Hitch - Der Date Doktor" durfte sie an der Seite von
Will Smith eine gute Figur machen. In
"Ghost Rider" spielt sieht Roxanne, Blaze' ehemalige große Liebe. Da Roxannes Vater ihr den Umgang mit dem jungen Blaze verbieten wollten, beschlossen beide durchzubrennen, doch dann kam ihm der Pakt in die Quere ...
Als
Eva Mendes hörte, dass
Cage die Rolle des Ghost Riders spielen würde, war für sie sofort klar, dass es ein guter Film werden würde und sie sagte zu. Vielleicht wollte sie aber auch nur einen Kuss von dem guten
Nicolas erhaschen. Wer weiß ...
Wie auch immer, die hübsche Darstellerin macht ihre Sache gut, wobei sie leider nie genügend Screentime bekommt, um sich wirklich zu beweisen. Zwar ist sie neben
Nicolas Cage die Hauptperson in dieser Geschichte um Liebe, Rache und die Hoffnung auf eine zweite Chance, doch meist stielt ihr
Cage einfach die Show und das obgleich
Mendes einfach heiß und durchweg sexy ausschaut. Selbst in den Szenen, in denen sie ihr komödiantisches Talent unter Beweis stellen kann, setzt
Cage noch einen drauf und man merkt schnell: Es ist sein Film! So auch als Blaze versucht, Roxanne zu erklären, dass er des Nachts zum Monster wird und sich dabei um Kopf und Kragen redet, ist es eindeutig
Cage, der hier glänzt. Nichtsdesotrotz ist
Mendes die richtige Wahl für die Rolle gewesen und mit
Raquel Alessi (
"Carlito's Way: Rise of Power") hat man eine ebenso bezaubernde wie ähnlich aussehende junge Mimin casten können.
Was
Wes Bentley als Blackheart betrifft, so hätten wir uns einen etwas böseren Darsteller gewünscht.
Bentley wirkt an der Seite von
Laurence Breuls (
"The Marine"), der hier Gressil spielt, sowie
Daniel Frederiksen als Wallow und
Mathew Wilkinosn (Abigor) einfach zu bübchenhaft. Zudem bleibt sein Charakter oberflächlich und austauschbar, was aber eher am Drehbuch liegt, bei dem sich
Johnson nicht sehr um charakterliche Tiefe gesorgt hat. Aber auch so würde man
Bentley seine Rolle nicht unbedingt abnehmen, wobei er zumindest in einem der schönsten Szenen im Film mit einen tollen Dialog überzeugen kann und zumindest an dieser Stelle richtig dämonisch daherkommen darf.
"Mein Name ist Legion ... Wir sind viele." Mit diesem Satz gewinnt seine Rolle etwas an Glanz, jedoch bekommt er wie die anderen auch, vom Rider ziemlich den Hintern versohlt.
Nicht vergessen sollte man
Peter Fonda (
"Escape from L.A") als Mephistopheles. Er verzichtet dabei komplett auf Overacting und spielt den Teufel sehr ruhig und zurückhaltend. Zwar fehlt es ihm an einer diabolischen Ausstrahlung wie seinerzeit
Al Pacino in
"Im Auftrag des Teufles" oder aber
Robert De Niro in
"Angel Heart", aber das habe ich eigentlich auch gar nicht erwartet.
Fonda verleiht seiner Rolle etwas vertrauenswürdiges, ein Grund warum Blaze auf ihn reinfallen konnte. Leider schenkte man
Fonda deutlich zu wenig Screentime, was sich hoffentlich in einer möglichen Fortsetzung ändern wird, soweit er die Rolle überhaupt noch einmal spielen würde.
In einer etwas kleineren Nebenrolle ist
Donal Logue als Blaze' bester Freund zu sehen.
Louge konnte 1998 bereits als Vampir Quinn in
"Blade" mit Comicverfilmungen erste Erfahrungen machen. Eine etwas wichtigere Rolle wurde
Sam Elliot (
"Die Mask" (1985)) zuteil. Als mysteriöser Mentor von Blaze und dessen einziger Verbündeter, der alles über ihn und den Ghost Rider zu wissen scheint, wird jedem aufmerksamen Kinogänger bereits nach 2 Minuten klar sein, wer sich hinter dem Caretaker verbirgt.
Mir hat schon der Anfang mit dem Carter Slade als Ghost Rider im Wilden Westen sehr gut gefallen und ich hätte nicht gedacht, dass beide später noch durch die Prärie reiten bzw. fahren dürfen. Ein schöner Moment, untermauert von einem Gänsehaut verursachenden Score von
Christopher Young
"Hellbound: Hellraiser II",
"Spider-Man 3") in bester Western-Tradition.
Doch leider ist in
Johnsons Vision nur Platz für einen Ghost Rider und so verschwindet Slade auch schnell wieder von der Bildfläche. Er hat Blaze auf den Kampf gegen das Böse vorbereitet und ihm den Weg gewiesen. Von nun an ist Blaze wieder auf sich allein gestellt.
Johnson ist aber auch gemein.
"My name is Legion. For we are ... many!"
Mit
"Ghost Rider" ist dem Gespann
Johnson/
Cage eine mehr als sehenswerte Comicverfilmung gelungen, welche vor allem durch die tollen Special Effects zu gefallen weiß. Die Geschichte ist zwar schlussendlich nichts anderes als eine weitere Rachegeschichte und handelt vom ewigen Kampf zwischen Gut und Böse, aber wenn die Vorlage nicht mehr hergibt, warum großartig etwas an den Haaren herbei"zaubern"?
"Ghost Rider" ist einfaches, jedoch mit reichlich Action und Ironie angehauchtes Popcornkino; eine würdige Umsetzung des Comics und
Nicolas Cage scheint wie geschaffen für die Rolle des knochigen Racheengels. Mit etwas mehr spektakulären Actionszenen und böseren Gegnern hätte
"Ghost Rider" das Zeug gehabt, eine der besten Comic-Adaptionen zu werden. So bleibt uns aber ein unterhaltsamer, effektiv in Szene gesetzter und kurzweiliger Fantasyfilm, der mit vielen tollen Momenten, einem nahezu unzerstörbaren Rider und einer bezaubernden
Eva Mendez dem Publikum gerne in Erinnerungen bleiben wird. Hoffen wir, dass Johnny Blaze noch ein weiteres Mal auf die Leinwand zurückkehren darf und ihm nicht das gleiche Schicksal ereilt, wie damals
"Daredevil".