Ach nö, nicht noch so eine lieblose Schnellkurbelei im Action-Sektor, bei der ein energischer Cop gegen eine Horde gewiefter Terroristen antreten muss. Casper van Dien macht sich in "Premonition" zu eben jenem, nicht aber wegen seiner Darstellerleistung, die irgendwo bei "Starship Troopers" stagniert, sondern wegen der fast schon trashigen Umsetzung des Stoffes, klar scheiternd an Lustlosigkeit und schwerwiegendem Budget-Mangel. Da sind solche Standardszenen verwertet, in der das Kind auf Kommando in die Familienidylle geschubst wird, um eitel Sonnenschein und Menschlichkeit des Protagonisten vorzutäuschen, oder gar der Captain (nur weiblich) sich gelangweilt nach seinem besten Mann erkundigt, so richtig aber nichts mit seiner Zeit anzufangen weiß. Überhaupt sind sämtliche Nebencharaktere so dünn und überflüssig, dass ihnen Orientierungslosigkeit auf die Stirn geschrieben zu sein scheint, als ob sie durch die Welt bummeln würden. Eine andere Sache sind die CGIs, die nicht nur durch Künstlichkeit brillieren, von denen sich wohl nur die Phantasielosesten unter uns beeindrucken lassen, auch die Animation an sich ist höchst bedenklich, bestens aufgezeigt beim Zugunglück. Und das zählt mal zu den Pluspunkten vom sonst grad Durchschnittlichkeit erreichenden "Premonition": Detective Barnes hat nach seinem schweren Unfall mit vorübergehendem Herzstillstand seherische Fähigkeiten, die ihm Visionen von sich bald ereignenden Unglücken verschaffen. Das macht ihn gegenüber seinen Kollegen und vor allem dem konkurrierenden FBI natürlich höchst unglaubwürdig bzw. verdächtig, ist aber immer noch aufregender als der Standardkram, der sonst im Genre verzapft wird. Nur verpasst man hier ein paar sehr gute Momente. Kurz vorm Metro-Unglück trollt sich unser niedergeschlagener "Held", weil er nicht so recht an sich selbst glauben möchte und die unglaubwürdige Explosion eines Staßenzugs (Computereffekte sind wohl billiger als echte Schutt und Asche und sehen scheiße aus!) wird auf haarsträubende Weise einfach zeitlich verpasst. Wäre zwar nicht einfallsreich gewesen, Barnes in letzter Sekunde an Ort und Stelle versagen zu lassen, dass er aber einfach in seinem Auto sitzt und zu spät ankommt, ist herrlich schlecht.
Rückblickend hat van Dien schon bessere, weil weniger ernsthafte Rollen inne gehabt. Man schau sich nur den ebenso billigen, aber wenigstens spaßigen "Python" an. Einzig der kleine politische Seitenhieb zu Beginn, die Terroristen bei der gewaltsamen Sammlung ihrer mörderischen Rezeptur unter George Bush-Masken zu tarnen, blitzt unter all dem Unsinn kurz heraus.
Wie auch immer, die Zeiten als muskelbepackte Helden noch ganze Dörfer voller AK-schwingender Aufmüpfiger mit überdimensionalen Feuerwaffen ausgerottet haben, waren mir wesentlich lieber als jene urbane Cop-Action-Notlösungen, wie "Premonition" eine ist. Muss nicht heißen, dass man sich damit nicht unterhalten kann, aber warum dazu die XYZ-Sparte rauskramen, wenn selbst im Low Budget-Bereiche bessere Filme angeboten werden?
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