Durch einen rätselhaften Wandschrank gelangen Lucy, Edmund, Susan und Peter in ein fremdes Königreich - bewohnt von mystischen Kreaturen und unterjocht von Jadis, der Weißen Herrscherin, die vor langer Zeit einen eisigen Fluch über das Land gebracht hat. An der Seite des edlen Aslan beginnen die vier einen erbitterten Kampf, dessen Ausgang für immer über das Schicksal Narnias entscheiden soll ...
"You know that doesn't really rhyme."
Über die Magie von Kinderbüchern dürfte weitestgehend alles bekannt sein, der Schub den die
"Harry Potter"-Reihe für das Genre gebracht hat, ist nicht hoch genug einzuschätzen. Die Verfilmung von dessen ersten Teil führte im Endeffekt dazu, dass auch
"The Lion, the Witch and the Wardrobe" für die Kinoleinwand verfilmt wurde. Geschrieben wurde das Fantasy-Werk 1950 und stammt aus der Feder des nordirischen Autoren
Clive Staples Lewis. Von 1950 bis 1957 verfasste
C.S. Lewis seine etwa 1400 Seiten umfassende Fantasy-Reihe mit dem Titel
"The Chronicles of Narnia". Innerhalb der Geschichte umfassen die jährlich erschienenen sieben Bände mehrere tausend Jahre, wobei
Lewis hier keine stringente Handlung in seinem Zyklus erzählt, sondern verschiedene Erzählungen unter das Fächer "Narnia" treibt. Besonderes Merkmal seines Werkes ist der christliche Charakter seiner Geschichte. Dabei war
Lewis selbst jahrelang Atheist, ehe er die Bekanntschaft von Autorenkollege
J. R. R. Tolkien machte. In den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts begründete
Lewis mit
Tolkien und anderen die Inklings. Die Inklings waren ein literarischer Diskussionskreis von christlich geprägten Männern. Nach seiner Bekanntschaft mit
Tolkien konvertierte
Lewis zum Christentum und war anschließend außerordentlich aktiver Christ.
Bereits 1967 kam es zu einer Verfilmung von
"The Lion, the Witch and the Wardrobe", zehn dreißigminütige Folgen wurden für das Fernsehen adaptiert. Zwölf Jahre später kam es schließlich zu einer anderthalbstündigen animierten
"Fernsehversion" und 1988 sollte noch mal eine knapp dreistündige, in vier Teile aufgespaltete
"Verfilmung" - diesmal wieder mit echten Darstellern - erscheinen. Alle drei bisherigen Verfilmungen jedoch wurden lediglich für das Fernsehen produziert, weshalb sich
Kathleen Kennedy und
Frank Marshall - bekannt durch ihre Zusammenarbeiten mit
Steven Spielberg - Anfang der neunziger Jahre um eine Kinoadaption bemühten.
Da beide Mitte der Neunziger jedoch keine geeigneten Plätze in Großbritannien zum Drehen fanden, wollten sie die Handlung, die 1940 spielt, in die Gegenwart versetzen. Dagegen sträubte sich jedoch
Douglas Gresham, Stiefsohn von
Lewis und Mitproduzent des Filmes. Dank
"Harry Potter and the Philosopher's Stone" wurden die Produzenten in ihrer Hoffnung bekräftigt, dass sich
Lewis' Werk verfilmen ließe. Um die Jahrhundertwende wurden die Bestrebungen wieder aufgenommen und man trat an
Guillermo del Toro als Regisseur heran. Der Mexikaner war aber mit den Vorbereitungen an seinem Meisterwerk
"El laberinto del fauno" beschäftigt und sagte ab. Stattdessen wurde
Andrew Adamson engagiert, der sich durch seine beiden
"Shrek"-Filme des Studios
DreamWorks auszeichnen konnte.
Als Drehbuchautoren konnten die beiden Emmy-Preisträger
Christopher Markus und
Stephen McFreely (
"The Life and Death of Peter Sellers") an Bord geholt und für ein stattliches Budget von 180 Millionen Dollar begann man die Dreharbeiten in Neuseeland, dem Land der
"Lord of the Rings"-Verfilmung. In die Kinos gebracht wurde
"The Lion, the Witch and the Wardrobe" in der Weihnachtszeit 2005, was dem Film ein beachtliches Einspielergebnis bescherte. Allein in den Vereinigten Staaten konnten fast dreihundert Millionen Dollar eingespielt werden, weltweit spielte
Adamsons erster Live Action-Film das Vierfache seiner Kosten wieder ein.
Bei den anschließenden Academy Awards konnte daraufhin auch das Make-up ausgezeichnet werden und die Weichen für eine weitere Verfilmung waren gestellt. Im Juli 2008 startete nun die Fortsetzung und Verfilmung des zweiten Buches,
"Prince Caspian". Diese hat starke finanzielle Einbußen hinzunehmen, was sicherlich an ihrem Starttermin liegen dürfte, der nicht im Winter, sondern im Sommer angesetzt wurde. Dennoch soll der Verfilmung des dritten Buches,
"The Voyage of the Dawn Treader" für 2010 nichts im Wege stehen, im Gegenteil wollte
Adamson auch den vierten Band,
"The Silver Chair", gemeinsam mit diesem drehen.
"I ain't going to smell it if that's what you want."
Wie bereits erwähnt spielt sich das beschriebene Geschehen im Jahre 1940, somit während des Zweiten Weltkrieges, ab. London wird von den deutschen Fliegern bombardiert und die vier Geschwister Pensieve müssen aufs Land fliehen. Dort kommen Peter (
William Moseley), Susan (
Anna Popplewell), Edmund (
Skandar Keynes) und Lucy (
Georgie Henley) beim verschrobenen Professor Kirke (
Jim Broadbent) unter. Für die vier Trübsal blasenden Kinder heißt es in dessen Anwesen jedoch: nichts anfassen und nicht auffallen! Leichter gesagt als getan und aus Langeweile wird schließlich bald ein Abenteuer. Beim Versteckspielen stößt Lucy auf einen mysteriösen Wandschrank.
Als sie sich in diesem versteckt, trifft sie jedoch nicht auf eine Rückwand, sondern einen schneebedeckten Wald. An einer Laterne im Nirgendwo trifft sie schließlich den Faun Tumnus (
James McAvoy). Als Tumnus bemerkt, dass Lucy ein Mensch ist, lädt er sie zu sich nach Hause ein, mit bösen Hintergedanken. Doch Lucy kehrt nach Hause zurück, kann ihre Geschwister jedoch nicht von dem mysteriösen Land Narnia im Wandschrank vom Professor überzeugen. Als sie sich nachts noch mal nach Narnia schleicht, folgt ihr Edmund und löst damit eine unwiderrufliche Kette an Ereignissen aus. Die vier Geschwister sehen sich alsbald dem königlichen Löwen Aslan (Originalstimme:
Liam Neeson), einem freundlichen Bieber (Originalstimme:
Ray Winstone) und einer fiesen weißen Hexe (
Tilda Swinton) gegenüber. Letztlich müssen die Kinder lernen, nicht an Narnia zu glauben, sondern an sich selbst und ihre eigenen Fähigkeiten, während beide feindlichen Lager ihre Armeen für die finale Schlacht zusammenstellen. Bereits vier Jahre vor der großen Wanderung von
Tolkiens Gefährten dürfen die Pensieves in
Lewis' Werk ein geheimnisvolles Land durchschreiten und dabei mit allerlei sagenhaften Gestalten wie Greifen, Centauren oder Minotauren ein Abenteuer epischen Ausmaßes bestehen.
Für seine Geschichte wurde
Lewis seit jeher kritisiert, unter anderem von seinem Freund und Weggefährten
Tolkien. Viel zu naiv gehe
Lewis mit den Religionen um, befand
Tolkien. In der Tat mischt
Lewis alles Spirituelle zu einem bunten Kuddelmuddel in seiner Geschichte zusammen. Angefangen damit, dass in Narnia nicht nur Englisch gesprochen wird (das selbst wäre ja noch verzeihbar), sondern Staatsreligion scheinbar auch das Christentum ist.
Denn immerhin feiert man in Narnia Weihnachten, was das unorthodoxe Auftreten des Weihnachtsmannes beweist. Dieses insbesondere stellte nicht nur für
Tolkien ein Hauptmanko der Geschichte dar, höchst streitwürdig ist die Tatsache - ganz davon abgesehen, dass die Szene absolut lächerlich ist -, dass der Weihnachtsmann den Geschwistern bei ihrem Treffen Waffen als Geschenke überreicht (
"they're tools, not toys"). Da kann man sich nur an den Kopf fassen, epische Schlacht um das Schicksal einer Welt hin oder her.
Allgemein ist
Lewis Werk ausgesprochen Gewalt verherrlichend, was auch eine Szene bezeugt, in der Peter von Aslan ermutigt wird, sein Gegenüber Maugrim (Originalstimme:
Michael Madsen) zu töten. Neben dem Christentum finden sich aber auch andere Elemente in Narnia wieder, zum Beispiel der Islam, verkörpert durch den Löwen Aslan (türkischer Name für "Löwe").
Lewis selbst war nach einem Besuch im Osmanischen Reich damals so angetan, dass er seinen König von Narnia nach der Garde des Sultans benannte. Noch bizarrer wird das ganze, wenn
Lewis Aslan zu seiner Messiasfigur innerhalb der narnischen Chroniken erhebt. Noch herrlicher wird das Gesamtbild dann, wenn ein tierischer Messias mit islamischen Namen Seite an Seite mit Fabelwesen aus der nordischen wie griechischen Mythologie kämpft.
Was sich
Lewis hier gedacht hat, kann man sich wohl nicht erklären,
Tolkien selbst und zahlreiche andere Kritiker warfen
Lewis seine Charaktergestaltung jedenfalls seit jeher vor. Auch andere, obschon spätere Entwicklungen wurde von Fantasyautoren wie
Philip Pullman (
"His Dark Materials") oder
Neil Gaiman (
"Stardust") stark kritisiert.
You can't have done anything that bad.
Die Handlung seines
"The Lion, the Witch and the Wardrobe" ergibt größtenteils wenig bis gar keinen Sinn, in seinem Finale offenbart
Lewis, dass die vorgespiegelte Spannung gänzlich hinfällig ist. Ein säuerlicher Aslan latscht betrübt des Nachts zu seiner Hinrichtung, nur um nach seiner Auferstehung zu offenbaren, dass er wusste, was passieren würde. Da fragt man sich doch, warum das arme Viech fast geheult hat, wenn er doch wusste, dass ihm nichts passiert.
Dass die Pseudo-Hexe, die immerhin seit gut einem Jahrhundert herrscht, ihre eigenen Künste nicht checkt, spricht da für sich. Anschließend sprintet Super-Löwe Aslan in den Palast der Hexe und befreit mit bloßem Atemhauch alle vermeintlich Toten, die dieser zur Last gefallen waren. Dann geht's ab zum Schlachtfeld, ein gekonnter Sprung, ein Biss und alle sind glücklich bis an ihr Lebensende. Wer sich hier nicht veräppelt vorkommt, ist eine glückliche Seele. Penetrant klatscht einem
Lewis die ach so wichtige Prophezeiung um die Ohren, von vier Menschenkindern, die bla bla bla .... Und am Ende erledigt Aslan den gesamten Konflikt innerhalb eines Vormittags.
Wieso hat er das nicht einen Tag, einen Monat oder ein Jahr vor der Ankunft der Pevensies gemacht? Ein Logikloch in dem selbst sein schwarzes Pendant locker Platz finden dürfte. Am Ende der großen Schlacht sind alle vermeintlich Toten wieder lebendig, der Löwe haucht hier, der Löwe haucht da. Zudem stößt die ganze christliche Thematik von Verrat, Vergebung, Tod, Auferstehung und Erlösung extrem sauer auf. Besonders ironisch, dass Edmund seinen Verrat wegen türkischem Honig begeht und anschließend von dem "türkischen" Aslan Vergebung erfährt. Waffenmogul Nikolaus ist dabei nur das Tüpfelchen auf dem I, die Story ist jedenfalls unterirdisch.
Ganz im Gegensatz zur Handlung kann sich hingegen der Rest sehen lassen. Vielleicht abgesehen von den jugendlichen Darstellern, die allesamt nicht sonderlich ansehnlich sind. Und da sie auch nicht überzeugend spielen können, haben sie im Grunde gar keinen Zweck. Es bleibt lediglich zu hoffen, dass sie ihre Leistung (vergleichbar mit derjenigen der
"Harry Potter"-Darsteller) in der Fortsetzung zu steigern wissen. Aber zurück zu den positiven Aspekten, zu denen die Ausstattung, die Effekte, die Kostüme, das Make-up und mit Abstrichen die Musik gehören. Der gesamte technische Aspekt des Filmes ist durchaus gelungen, selbst wenn man in vielen Szenen den Green Screen praktisch sehen kann. Dennoch ist besonders Aslan selbst glaubwürdig animiert und fügt sich mit den Biebern, Centauren und anderen Tieren beziehungsweise Tiermenschen sehr gut in das Ambiente ein.
Das musikalische Thema kann sich auch durchaus hören lassen, selbst wenn es das eine oder andere Mal etwas zu großzügig eingesetzt wurde. Das Make-up wiederum geht mit der Ausstattung Hand in Hand mit den visuellen Effekten, sodass sich
"The Lion, the Witch and the Wardrobe" vor einem
"Lord of the Rings" nur minimal verstecken muss. Nimmt man das technische und das inhaltliche bei
Adamsons Film zusammen, ergibt sich ein recht durchschnittliches Werk, welches im Gegensatz zu
Peter Jacksons Charaktervergewaltigung zumindest seinen Figuren gegenüber treu bleibt, wie
Adamson allgemein sehr sorgsam
Lewis' Vorlage folgt.
Abzüglich der extrem positiv dargestellten Gewalt und seinen sehr arschkriechenden christlichen Symbolik ist die erste Verfilmung der narnischen Chroniken äußerst solide und in einer Zeit von
"Bridge to Terabithia" und Co. mischt dieses
"Braveheart-mit-Tieren"-Vehikel sicherlich noch halbwegs verdient oben mit. Gehört dennoch in die Kategorie: kann man mal gesehen haben, muss man jedoch nicht. Ob wirklich alle sieben Teile verfilmt werden, bleibt aber noch abzuwarten und ist als eher unwahrscheinlich anzusehen.
Mal wieder ein sehr schöner Transfer, den
Disney uns bei dieser Blu-ray spendiert, für die Höchstnote reicht es allerdings nicht. Dies liegt unter anderem an den starken Bildverfremdungen, unter denen der Film zu leiden hat. Zudem erscheint der Transfer insgesamt eine Spur zu dunkel und im Zusammenhang mit einem sehr hohen Kontrast können schon nmal Details verloren gehen, wobei selbst in dunklen Szenen die Durchzeichnung noch recht gut ausfällt. Die Farben unterliegen starker Verfremdungen und erscheinen je nach Notwendigkeit sehr wechselhaft. So gibt sich das Bild sehr warm und kräftig, dann wieder eher blass und farbarm. Meist können wir aber von sauberen und satten Farben sprechen, welche den Fantasy-Anstrich des Films untermauern.
Die Schärfe ist gut, erzielt aber keine Referenzwerte, wie man es so oft lesen kann. Dafür erscheinen Aufnahmen von Gesichtern viel zu weich und detailarm. Was Referenzwerte sind zeigt z.B. die
"Fluch der Karibik"-Reihe, oder aber
"Crank". Sicherlich muss man die Schärfe im Zusammenhang mit der märchenhaften Atmosphäre des Filmes sehen und in der Tat ist es so, dass zumindest die Tiefenwirkung da ist und das Bild teilweise dreidimensional erscheint und eine hohe Plastizität aufweist, auch wenn dies heißt, dass die CGI-Effekt oftmals auch als solche enttarnt werden können. Die Schlacht zum Ende des Films lässt allerdings keine Wünsche offen und hebt den Schärfegrad noch einmal deutlich an, erscheint durchweg sehr plastisch, scharf und detailliert, obgleich auch hier Close-Ups von Gesichtern noch einiges Details vermissen lassen. Hinzu kommt die Tatsache, dass das Bild bei Kameraschwenks deutliche Unschärfen zeigt und leicht verwischt, was auf Rauschfilter schließen lässt. Die Körnung hält sich nämlich deutlich zurück und scheint künstlich reduziert worden zu sein, was erklären würde, warum einige Szenen zu weich erscheinen.
Obwohl sich dies alles etwas negativ liest, so sie
"Narnia" auf Blu-ray einfach fantastisch aus, keine Frage. Die Kompression arbeitet einwandfrei, die große Schlacht wirkt beeindruckend und trotz aller Wechselhaftigkeit bei der Schärfe sind 5 Punkte mehr als verdient. Für den zweiten Teil wünschen wir uns aber noch mehr Details und ein gleichbleibendes Schärfeverhalten.

Beim Soundmix überzeugt vor allem der Score, welcher mit einer guten Weiträumigkeit den Zuschauer ins Geschehen versetzt und sämtliche Kanäle mit einer gehörigen Dominanz für sich beansprucht. Das klingt toll und macht die etwas magere Surround-Einstreuung wieder wett, denn trotz einiger Effekte bleibt der Effektkanal etwas benachteiligt, die meisten Effekte spielen sich im Frontbereich ab und werden nur durch den treibenden Score gerettet. Sicherlich bietet auch dieser Titel direktionale Effekte und kräftigen Bass, allerdings spielt der Dynamikumfang nicht in der Oberliga mit und auch wenn das Zusammensiel von Effeken, Score und Dialoge gut bis sehr gut ausgefallen ist, so lässt die Hochtonwiedergabe noch einiges an Platz für bessere Werte. Der deutsche DTS 5.1-Mix klingt etwas voluminöser, bietet aber kaum wirkliche Unterschiede zum deutschen Dolby-Pendant und lediglich der unkomprimierte englische 5.1-Mix erscheint etwas ausgewogener und wartet mit einer besseren Dynamik und natürlicheren Klang auf. Wobei auch hier deutlich mehr Platz für brachiale Soundeffekte gewesen wäre, denn gerade beim Schlachtgetümmel hätten wir uns über mehr Druck, Dynamik und ein wuchtigen Mittendringefühl, dank direktionaler Spielereien gefreut. Optional lassen sich einige an Untertitel auswählen, darunter befinden sich auch deutsche und englische Untertitel. Die Steuerung des Pop-Up-Menüs ist dabei sehr einfach und geht flüssig von der Hand. Das Bonusmaterial wurde nicht zuletzt wegen der Laufzeit des Filmes auf zwei Blu-rays aufgeteilt, sondern auch wegen dem doch enormen Umfang des Materials.

Auf der Hauptfilm-Disc befinden sich zwei informative und sehr ausführliche
Audiokommentare. Einmal mit dem Regisseur, dem Produzenten und dem Ausstatter und einmal dürfen sich die vier jugendlichen Hauptdarsteller mit dem Regisseur eine Kabine teilen. Der erste Kommentar ist sicherlich der interessantere und aufschlussreichere von beiden. Wir erfahren mehr über die Entstehung des Films, die technischen Aspekten werden uns näher gebracht und man geht auch auf die Literaturvorlage ein. Der Kommentar mit den Kindern ist ebenfalls interessant, fällt deutlich lockerer aus, bietet aber nicht so reichhaltige Informationen, dafür mehr typische Anekdoten von Dreh. Beide Kommentare wurde optional mit deutschen Untertiteln versehen. Weiterhin gibt es eine
Trailershow aus dem Hause
Disney und 4 Minuten an
"Pannen vom Dreh", welche in Standard Definition aufgespielt wurden. Wer mehr Infos braucht, der schaltet am besten den
Trivia Track hinzu. Während des Filmes werden kleine Pop-Up-Kästchen geöffnet und sollte für reichhaltigen Informationen rund um die Produktion vollkommen ausreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen
Trivia Tracks auf diversen DVDs und Blu-rays liegen diese komplett in deutsch vor.
Auf der zweiten Disc geht es nun weiter mit über 200 Minuten an Bonusmaterial, welchen teilweise in 1080p, meist aber in 480p vorliegen und überraschend umfangreich ausgefallen sind. Den Anfang macht das exklusive Java-Spiel
"Der Kampf um Narnia". Hochauflösend und in vier Sprachen präsentiert sich das Spiel von seiner besten Seite, wobei nur der englische Ton in 5.1 vorliegt. Die deutsche, italienische und spanische Sprachfassung müssen sich mit einem 2.0-Mix begnügen. Es handelt sich hierbei um ein Strategiespiel, welches schön aufgemacht wurde und für kurzweilige Unterhaltung sorgt.
Nun folgen mit
"Narnia entsteht" sechs kleine Featurettes, welche sich allesamt um die Entwicklung des Films drehen. Den Anfang macht
"Chroniken eines Regisseurs", bei dem 38 Minuten lang Regisseur
Andrew Adamson über die Entstehung des Film spricht und der Zuschauer dabei sehr ausführlich und informativ hinter die Kulissen geführt wird. Hier bleibt kein Wunsch offen, ein tolles Making of, welches die wichtigsten Aspekte der Produktion dem Publikum zugänglich macht.
"Die magische Reise der Kinder" ist ein weiteres 26 Minuten langes Featurette über die vier Jungdarsteller im Film, welche über ihre Erfahrungen während der Produktion sprechen; ebenfalls sehr interessant und zudem bietet man uns auch hier einen schönen Einblick hinter die Kulissen. Doch das ist noch lange nicht alles: Die 55 Minuten lange Dokumentation
"Geschichtenerzähler wurde in acht Segmenten aufgesplittet und widmet sich u.a dem Köstümdesign, den Effekten der WETA-Studios, sowie der Kameraarbeit, dem Schnitt und der Musik. Das nennen wir einmal sehr ausführlich und absolut nicht werbelastig.
"Anatomie einer Szene" zeigt anhand von Beispielen die Entstehung zweier Szenen und in
"Aus der Sicht des Erfinders" gibt es ein 4minütiges Portrait vom Autor
C.S. Lewis, der die Buchvorlage zum Film lieferte. Dieses Featurette liegt diesmal sogar in High Definition vor.
"Gestaltung der Kreaturen" gehört mit knapp 54 Minuten erneut zu den umfangreichen Specials auf der Disc und wurde in elf Kapitel unterteilt. Wie es der Titel schon sagt, widmet man sich hier der Entstehung der Kreaturen im Film, was für Fans von Special Effects- und CGI-Arbeiten eine "must see"-Dokumentation darstellt. Der letzte Menüpunkt
"Kreaturen, Länder & Legenden" beherbergt noch zwei weitere Dokumentationen. Einmal eine 7minütige, in High Definition vorliegende
"Erkundungstour durch Narnia", bei der man mittels einer Narnia-Landkarte die im Film wichtigsten Schauplätze erkunden kann.
"Kreaturen der Welt von Narnia" enthält weitere 14 Minuten, in dem uns 11 Kreaturen vorgestellt werden. Dies geschiet ebenfalls in High Definition und bietet Texttafeln, Animationen und Zeichnungen. Sehr schön gemacht.
Sämtliches Bonusmaterial wurde deutsch untertitel und bei der Fülle bleibt uns nichts anderes übrig als volle sechs Punkte zu vergeben, wäre da nicht die Tatsache, dass die
"Royal Edition" auf DVD noch eine 75minütige Dokumentation enthält, welche hier fehlt. Zudem vermissen wir Trailer zum Film und
Disney liefert uns mit dieser Blu-ray lediglich die "ungekürzte" Kinofassung ab und leider nicht die Extended Edition. Doch wie dem auch sei, die Blu-ray dürfte für Fans der Reihe eine runde Sache sein und überzeugt in fast allen Belangen. Die Erstauflage wird mit einem hübschen Prägschuber ausgeliefert, ähnlich der
"Fluch der Karibik"-Blu-ray.